Dauerbrenner
Das Thema weckte im Rahmen eines Aufrufs zu Tipps und Tricks rund um den Flugmodellbau
schon vor einiger Zeit das Interesse einer Redaktion und wurde als eines der ersten Manuskripte mit einer etwas
anderen Zielsetzung bereits in der Zeitschrift RC-Modelle, Heft 11/85 unter
dem Titel "Styroporschneiden ohne großen Aufwand" veröffentlicht.
Hier der damalige Text (natürlich stilecht mit alter Rechtschreibung und alter Währung):
Der Bau moderner
Flugmodelle erfordert häufig den Einsatz der
Styroporbauweise. Neben den Flügeln und
Leitwerken werden auch Teile der Rümpfe als
balsabeplankte Styroporschalen ausgelegt, da so
besonders leichte, optisch ansprechende
Konstruktionen möglich sind. Geräte für das
Styroporschneiden sind in der Regel relativ
teuer, bieten dafür aber auch die Vorteile einer
regelbaren Schneidetemperatur bei frei wählbarer
Drahtlänge.
Für den weniger
anspruchsvollen Modellbauer läßt sich ein
preisgünstigeres Styroporschneideset
zusammenstellen, das für die meisten
Anwendungsfälle vollkommen ausreicht. Die
Ausgangsbasis bildet ein Folienschweißgerät
möglichst ohne die modernen Features wie
Vakuumabsaugung, Doppelnaht u.s.w., das schon vor
längerer Zeit ausgemustert wurde. Bis auf den
Schweißdraht wird das gesamte Innenleben
(Transformator, automatische Sicherung,
Kontrollampe u.s.w.) mit der gegebenen
Verkabelung benötigt. Lediglich der Tippschalter
wird gegen einen Kippschalter ersetzt und die
Ausgänge, an denen vorher der Schweißdraht
befestigt war, an Bananensteckern herausgeführt. Die Leistung
unseres neuen Schneidetrafos ist nicht regelbar,
für die meisten Belange jedoch genau richtig
abgestimmt. Der im Folienschweißgerät
verwendete Original-Draht ist recht kurz und wird
so stark erhitzt, daß die automatische Sicherung
anspricht und den Schweiß- bzw. Schneidevorgang
unterbricht, kurz bevor der Draht glüht. Wird
die Länge des Drahtes entsprechend vergrößert,
kann die Trafoleistung ihn bloß noch erwärmen;
die Sicherung bleibt inaktiv. Ein passender
Widerstandsdraht ist z.B. im Modellbaufachhandel
zu bekommen. Seine genaue Länge muß in
Versuchen ermittelt werden. Bei optimaler
Temperatur wird das Styropor nicht zu stark
weggeschmolzen, wobei der Draht dennoch ohne
größeren Widerstand durch das Material gleitet. Bei einem
Draht-Durchmesser von 0,4 bis 0,5 mm ist eine
freie Länge von 75 bis 85 cm bei richtigem
Widerstandswert realistisch. In diesem Fall kann
als Schneidebogen ein einfacher Flitzebogen
verwendet werden, der in jedem
Spielwarengeschäft für ein paar Mark zu haben
ist. Anstelle der Plastiksehne wird der
Widerstandsdraht eingespannt, wobei an den
Drahtenden je ein Knoten den festen Sitz in einer
Lüsterklemme sicherstellt. Die Verbindung mit
dem Schneidetrafo wird durch zwei einfache Kabel
von 1 bis 1,5 m Länge, Querschnitt 1mm²,
hergestellt. Ein mit dieser
Ausstattung geschnittenes Styroporformteil ist
qualitativ durchaus mit professionellen Produkten
vergleichbar. Lediglich durch die begrenzte
Drahtlänge muß ein gewisser Nachteil in Kauf
genommen werden, wobei Flächenkerne für Modelle
in Normalgröße noch problemlos erstellt werden
können.
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