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Veröffentlichung im Modell-Aviator, Heft 4/17

Workshop zum Thema
Styroporbearbeitung

Schneiden und Beplanken von Styroporkernen

in der Modellflug-Zeitschrift

Heft April 2017 , Seiten 94 - 99

Der heiße Draht





Dauerbrenner

Das Thema weckte im Rahmen eines Aufrufs zu Tipps und Tricks rund um den Flugmodellbau schon vor einiger Zeit das Interesse einer Redaktion und wurde als eines der ersten Manuskripte mit einer etwas anderen Zielsetzung bereits in der Zeitschrift RC-Modelle, Heft 11/85 unter dem Titel "Styroporschneiden ohne großen Aufwand" veröffentlicht. Hier der damalige Text (natürlich stilecht mit alter Rechtschreibung und alter Währung):

Der Bau moderner Flugmodelle erfordert häufig den Einsatz der Styroporbauweise. Neben den Flügeln und Leitwerken werden auch Teile der Rümpfe als balsabeplankte Styroporschalen ausgelegt, da so besonders leichte, optisch ansprechende Konstruktionen möglich sind. Geräte für das Styroporschneiden sind in der Regel relativ teuer, bieten dafür aber auch die Vorteile einer regelbaren Schneidetemperatur bei frei wählbarer Drahtlänge.
Für den weniger anspruchsvollen Modellbauer läßt sich ein preisgünstigeres Styroporschneideset zusammenstellen, das für die meisten Anwendungsfälle vollkommen ausreicht. Die Ausgangsbasis bildet ein Folienschweißgerät möglichst ohne die modernen Features wie Vakuumabsaugung, Doppelnaht u.s.w., das schon vor längerer Zeit ausgemustert wurde. Bis auf den Schweißdraht wird das gesamte Innenleben (Transformator, automatische Sicherung, Kontrollampe u.s.w.) mit der gegebenen Verkabelung benötigt. Lediglich der Tippschalter wird gegen einen Kippschalter ersetzt und die Ausgänge, an denen vorher der Schweißdraht befestigt war, an Bananensteckern herausgeführt.
Die Leistung unseres neuen Schneidetrafos ist nicht regelbar, für die meisten Belange jedoch genau richtig abgestimmt. Der im Folienschweißgerät verwendete Original-Draht ist recht kurz und wird so stark erhitzt, daß die automatische Sicherung anspricht und den Schweiß- bzw. Schneidevorgang unterbricht, kurz bevor der Draht glüht. Wird die Länge des Drahtes entsprechend vergrößert, kann die Trafoleistung ihn bloß noch erwärmen; die Sicherung bleibt inaktiv. Ein passender Widerstandsdraht ist z.B. im Modellbaufachhandel zu bekommen. Seine genaue Länge muß in Versuchen ermittelt werden. Bei optimaler Temperatur wird das Styropor nicht zu stark weggeschmolzen, wobei der Draht dennoch ohne größeren Widerstand durch das Material gleitet.
Bei einem Draht-Durchmesser von 0,4 bis 0,5 mm ist eine freie Länge von 75 bis 85 cm bei richtigem Widerstandswert realistisch. In diesem Fall kann als Schneidebogen ein einfacher Flitzebogen verwendet werden, der in jedem Spielwarengeschäft für ein paar Mark zu haben ist. Anstelle der Plastiksehne wird der Widerstandsdraht eingespannt, wobei an den Drahtenden je ein Knoten den festen Sitz in einer Lüsterklemme sicherstellt. Die Verbindung mit dem Schneidetrafo wird durch zwei einfache Kabel von 1 bis 1,5 m Länge, Querschnitt 1mm², hergestellt.
Ein mit dieser Ausstattung geschnittenes Styroporformteil ist qualitativ durchaus mit professionellen Produkten vergleichbar. Lediglich durch die begrenzte Drahtlänge muß ein gewisser Nachteil in Kauf genommen werden, wobei Flächenkerne für Modelle in Normalgröße noch problemlos erstellt werden können.

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