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Veröffentlichung im Modell-Aviator, Heft 06/12
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Modell-Test
Douglas A-1 Skyraider
von
in der Modellflug-Zeitschrift
Heft Juni 2012 , Seiten 36 - 40
Able Dog Multifunktionsmodell
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Direkt zum Wesentlichen:
Während der Einstellarbeiten fällt auf, dass die Gestänge der Heckruderanlenkungen bereits bei minimaler Krafteinwirkung auf die Ruderblätter ausweichen können. Eine Verklebung der unbefestigt im Rumpf verlegten Führungsrohre in den hinteren Austrittsschlitzen sowie auf einer quer in den Rumpf eingesetzten Balsaleiste aus der Restekiste sorgt für Abhilfe. Auch das bei eingefahrenen Landeklappen bestehende Spiel nach oben wird vorsichtshalber durch dünne, in den Ruderspalt eingepasste Filzstreifen unterbunden.
Einsatzreif
Für eine schnelle Aufrüstung am Flugplatz zahlt sich der Einbau einer selbstgefertigten Steckerleiste aus. Sie bündelt alle sechs aus dem Flügel austretenden Kabel bereits im Wurzelbereich und ermöglicht den Flächenanschluss über einen einzigen 5-Pol-Stecker. Da der Erstflug ohne Außenlasten erfolgen soll, ist das Modell mit dem Einsetzen des Antriebsakkus im Handumdrehen startklar. Erste Rollversuche auf der Rasenpiste zeigen den bei Scalemodellen häufig zu beobachtenden Widerwillen beim Anrollen durch das nur knapp vor dem Schwerpunkt angeordnete Hauptfahrwerk. Während des Rollvorgangs verlangt die Skyraider eine feinfühlige Hand am Steuerknüppel und neigt mit gesetzten Klappen zum verfrühten abheben. Nach dem Takeoff verleiten rundum gutmütige und absolut neutrale Flugeigenschaften schnell zu Kunstflugeinlagen. Loopings absolviert das passend motorisierte Modell mit Bravour. Rollen verlaufen wunderschön vorbildgetreu und auch Rückenflugpassagen gelingen problemlos. Sowohl voll ausgefahrene Speedbrakes als auch die Landeklappen wirken erfreulich neutral und lassen sich bei tiefen Vorbeiflügen mit stark reduzierter Geschwindigkeit eindrucksvoll in Szene setzen. Die Flugperformance der Skyraider verdient bis zum Aufsetzen mit voll gesetzten Klappen uneingeschränkt die Note „sehr gut“, doch das Rollout endet früher als erwartet durch überraschend wegknickende Hauptfahrwerksbeine.
Fahrwerksdiagnose
Das Zerlegen der Fahrwerksmechaniken lässt die wahrlich winzige Ursache erkennen. Die Abschaltung der für die Fahrwerksbewegung verantwortlichen Spindeltriebe erfolgt durch zierliche Microschalter, die den Getriebemotor ein wenig zu spät stoppen. So verfehlen die Führungsbolzen den korrekten Arretierungspunkt und lassen die Fahrwerksbeine bereits bei leichter Belastung einknicken. Beim Testmodell sorgte zudem ein von Anfang an zerborstener Mikroschalter für die schon bei den ersten Testläufen aufgetretenen Betriebsstörungen. Für die folgenden Testflüge werden korrekt verriegelnde Ersatzfahrwerke geordert. Zwar halten diese den Belastungen der Rasenpiste stand, doch die schon beim Anrollen hinderliche Fahrwerksposition sorgt kurz vor dem Stillstand häufig für unschöne Propellerbremsungen. Auf widerstandsarmen Untergründen hingegen rollt die Skyraider sauber und begeistert mit einer rundum brillanten Performance.
Zusammenfassung
Endlich mal ein neues Gesicht in der sonst so klassisch besetzten Warbird-Szene! Die Skyraider von Staufenbiel trumpft nicht nur aufgrund ihrer mit 1.600 mm Spannweite markanten Größe, sondern setzt auch in Bezug auf ihre Ausstattung Akzente. Funktionsfähige Speedbrakes, ein inklusive Spornrad komplett einziehbares Fahrwerk, der große Vier-Blatt-Scale-Propeller sowie eine breite Palette augenfälliger Außenlasten zeichnen dieses rasch aufzubauende RTF-Set aus. Während das Handling am Boden auf unbefestigten Pisten Feingefühl erfordert, begeistert die Skyraider in der Luft mit ausgewogenen, perfekt zu einem naturgetreuen Warbird passenden Flugeigenschaften. Die erzielbare Flugperformance kommt schon recht nah an die prägnante Erscheinung des Originals heran und vermag den Fan ausgefallener Warbirds vollends zu begeistern.
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