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Veröffentlichung im Modell-Aviator, Heft 10/08
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Modell-Test
Experimental-Jet Viper von Jamara
in der Modellflug-Zeitschrift Heft Oktober 2008 , Seiten 110 - 113
Titel:
Crazy Triplane
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Ein extravagantes RTF-Modell mit aussergewöhnlichem Flugbild
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Schon am Boden zeigt sich eine revolutionäre Konstruktion, deren Typisierung auch für erfahrene Experimental-Modellflieger nicht ganz einfach ist!
(Auszugsweise Wiedergabe des Testberichts)
Die Konstruktion der Viper kann nicht eindeutig typisiert werden. Während man in der Frontansicht deutlich einen Dreidecker erkennt, offenbart sich dem kundigen Experimental-Modellflieger in der Heckansicht ein stark elliptischer Ringflügler mit Vorflügel. In der Draufsicht indes könnte man von einer Doppeldecker-Ente mit stark gepfeiltem, überdimensionalem Vorflügel reden. Der Antrieb mit einem kleinen, in den Rumpf integrierten Impeller verleiht dem Ganzen dann den Jet-Status. Alles zusammen ergibt eine futuristisch anmutende Silhouette, die ein interessantes Flugbild erwarten lässt.
Der Praxistest
Bei optimalen Witterungsbedingungen wurde die Viper mit einem kräftigen Wurf ihrem Element übergeben. Der Impeller liefert den für einen sicheren Handstart notwendigen Schub und beschleunigte das Modell problemlos. Die erzielte Höchstgeschwindigkeit und die Steigrate blieben dann aber etwas hinter den Erwartungen zurück. Dies ist allerdings bei dem Stirnwiderstand der drei Flügel und den materialbedingt relativ dicken Endkanten keine Überraschung. Der Tendenz zum Wegsteigen bei Vollgas wurde mit voller Tiefentrimmung und leichtem Andrücken begegnet. Die Trimmung um die Längsachse musste nur leicht korrigiert werden. Der Sound des hoch drehenden Impellers wird durch den Micropormantel und den sauber laufenden Rotor als recht erträglich empfunden.
Die Ruderausschläge sind passend eingestellt, wobei das Querruder aufgrund der ungleichen Rollrate noch etwas größere Ausschläge auf Links erhalten sollte. Um für die erste Landung gewappnet zu sein, musste noch das Flugverhalten bei Halbgas getestet werden. Die Viper liegt bei verringerter Geschwindigkeit absolut sauber in der Luft und zeigt auch im Langsamflug keine Abrisstendenzen. So gestaltete sich die erste Landung völlig unproblematisch. Das Flugverhalten erfordert tatsächlich keine Experten-Kenntnisse, dürfte aber einen unbedarften Anfänger dennoch überfordern.
Beim zweiten Flug wurden zuerst tiefe, langsame Vorbeiflüge für den Fotografen ausgeführt. Dieser hatte trotz Schleichfahrt Mühe, den kleinen Jet einzufangen. Dann sollte noch ein wenig mit Top-Speed gejettet werden. Es zeigte sich deutlich, dass auch in Sturzflügen ab einer bestimmten Grenze kein Geschwindigkeitszuwachs mehr zu verzeichnen ist. In steilen Aufwärtspassagen wird die Fahrt rasant abgebaut. Da wundert es kaum, dass Loopings nicht zur Paradedisziplin der Viper gehören.
Viel zu schnell verging die Zeit und so wurde eher unfreiwillig die Sicherheitsabschaltung des Reglers und das Gleitflugverhalten der Viper getestet. Die Abschaltung des Antriebs erfolgt ohne besondere Vorwarnung. Um den Akku nicht übermäßig zu strapazieren, wurde der Motor nicht mehr aktiviert und eine Landung im reinen Gleitflug ausgeführt. Hierzu sollte eine ausreichende Ausgangshöhe vorhanden sein und das Landefeld zügig angesteuert werden, da der Gleitwinkel keine ausgedehnten Anflüge zulässt.
Der Akkublock wird in dem engen Akkuschacht kaum gekühlt und weist nach einem ausgiebigen Flug eine relativ hohe Temperatur auf. Die Zellen haben nach der Abschaltung eine Spannung von etwas über 3 Volt und können nach der Abkühlphase mit dem beiliegenden Ladegerät bei voller Leistung in gut 90 Minuten wieder befüllt werden. Hierzu ist nicht unbedingt ein Netzanschluss erforderlich. Da das Ladegerät eine Eingangsspannung von 12 Volt benötigt, kann mit einem in Eigenregie erstellten Verbindungskabel das Ganze auch aus der Autobatterie gespeist werden.
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