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Veröffentlichung in Modellflug-Praxis, Heft 1/2009

Modell-Test

Zivco Edge 540 vom BMI

im Sonderheft des Modellflieger

Heft 1/2009 , Seiten 38 - 43

Titel:
Skydance

Ein klasse Design macht die Edge 540 zum echten Hingucker
Der Testbericht über die Edge 540 von BMI ist in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift Modellflug-Praxis veröffentlicht. Der folgende Text stimmt nicht 100%ig mit der Zeitschrift überein, da der Verlag redaktionelle Änderungen vornehmen muss, um ihn in das vorgesehene Layout einzupassen.

Hier also die "Original-Version":

Skydance

Kraftvoller Kunstflug und extreme Präzision. So lauteten die Prämissen für die Konstruktion der amerikanischen Zivco Edge 540, welche ihren Erstflug 1993 absolvierte. Das Flugzeug wurde schnell zu einem der weltweit gefragtesten Kunstflugmaschinen, da die Zelle Belastungen von bis zu ± 10 G zulässt und sich der Flügel durch seine außergewöhnliche Steifigkeit selbst unter maximaler Belastung bei einer Spannweite von 7420 Millimeter nur um ± 2,5 Millimeter durchbiegt. Die speziell konstruierte Steuerung lässt einerseits das feinfühlige Aussteuern der Kunstflugfiguren zu, erlaubt aber andererseits blitzartige Lageänderungen, was sich in der Rollrate von 420 Grad pro Sekunde ausdrückt. Kein Wunder also, dass die Maschine nicht nur im Kunstflug-Segment, sondern auch für andere Wettkämpfe wie die Red Bull Air Race Series gerne eingesetzt wird und dort die vorderen Plätze belegt.

Der ARF-Kasten

Modell-Nachbauten der Edge 540 sind mittlerweile weit verbreitet. Dabei erstreckt sich das Angebot vom Shockflyer bis hin zum Großmodell über alle Größenklassen. Die hier vorgestellte Edge 540 vom belgischen Hersteller BMI ist mit ihrer Spannweite von 124 Zentimetern im unteren Mittelfeld angesiedelt. Bei einem Maßstab von ungefähr 1:6 kann die Formgebung des Originals detailliert übernommen werden, bei den Proportionen von Leitwerken und Flügeltiefen sind aber den aerodynamischen Gegebenheiten entsprechende Anpassungen erforderlich.
Das aus lasergeschnittenen Holzteilen aufgebaute Modell wird als ARF-Set ausgeliefert. In dem stabilen Karton finden sich die fertigen Bauteile einzeln in Folien verpackt und transportsicher fixiert. Erforderliche Kleinteile liegen in verschweißten Plastikbeuteln baugruppensortiert bei. Schon bei der ersten Betrachtung fällt die Präzision der Passungen bei den filigranen Holzteilen ins Auge und lässt das Herz von Holzfetischisten höher schlagen. Auch die vierfarbige Bespannung des Testmodells bietet bis auf das ein oder andere kleine Bläschen keinerlei Anlass zur Kritik. Lediglich die farblich perfekt zur Folie passende Lackierung von Motorhaube (vierfarbig) und Kabinenhaube (einfarbig) offenbart ein Meer von winzigen Staubkörnchen.
Die Kabinenhaube wird mit vier Magneten sicher am Rumpf gehalten. Leider verläuft der entstehende Spalt unregelmäßig über die gesamte Länge, was die insgesamt gefällige Optik jedoch nicht negativ beeinträchtigt.
Überhaupt vermitteln die Komponenten ein hohes Qualitätsniveau. Alle Verklebungen scheinen perfekt ausgeführt. In Verbindung mit den genauen Passungen wird eine hohe Festigkeit der leichten Zelle erzielt. Insbesondere die Flügel sind erstaunlich verwindungssteif. Dass Holz ein natürlicher Werkstoff ist, dem auch durch modernste Fertigungsverfahren eine gewisse Widerspenstigkeit nicht genommen werden kann, äußert sich in den leicht durchgebogenen Endkanten der Querruderblätter.

Leichtbau

Die Gewichte der unbehandelten Komponenten wurden im Vorfeld bestimmt, um die Vision des auf dem Karton angegebenen, unteren Gewichtslimits von 1050 Gramm zu hinterfragen.
Offensichtlich wurde bei allen Bauteilen ein gesunder Kompromiss zwischen Festigkeit und Gewichtsminimierung gefunden. Die deutliche Gewichtsdifferenz zwischen linker und rechter Tragfläche verwundert ein wenig, zeigt aber, dass mit Toleranzen von 10% gerechnet werden muss. Dennoch erscheint es selbst im günstigsten Fall unwahrscheinlich, das Minimalgewicht zu erreichen, da beim Testmodell gerade mal 300 Gramm für die zu installierende Technik übrig bleiben. Der obere Wert von 1200 Gramm erscheint hingegen realistisch.

Vermessung

Für ein perfekt fliegendes Kunstflugmodell ist ein exakter, gerader Aufbau eine wichtige Grundvoraussetzung. Im Rahmen der Bauanleitung wird dieser Punkt leider erst am Ende nach der Beschreibung des Zusammenbaus behandelt. Natürlich hat ein peinlich genauer Aufbau nur Sinn, wenn alle Bauteile verzugfrei und gerade sind. Um hierüber eine Aussage treffen zu können, erfolgte eine genaue Vermessung vor dem eigentlichen Zusammenbau. Naturgemäß fehlen bei einem ARF-Modell jegliche Markierungen der Profil- und Hauptachsen, so dass diese indirekt ermittelt werden müssen. Das Ergebnis wird im Wesentlichen durch die Messtoleranz von ±0,5 Millimeter und die persönliche Schätzgenauigkeit beeinflusst, reicht aber für die Feststellung selbst leichterer Verzüge aus.
Eine erste Überraschung brachte die simple Messung der Flügellängen, welche eine Differenz der beiden Tragflächenhälften von 2 Millimetern aufzeigte! Für die Festlegung der Profilsehnen der Wurzelrippen wurde die Position der Steckbolzen angehalten, die äußeren Profilsehnen mussten per Augenmaß ermittelt werden.
Unter dieser Prämisse wurde eine geometrische Bestimmung der Anstellwinkel von Flügel und Höhenleitwerk vorgenommen sowie eine mögliche Verwindung der Bauelemente untersucht. Insbesondere die Anstellwinkeldifferenzen zwischen linker und rechter Tragfläche, welche durch den Sitz der Steckbolzen bestimmt wird, lag hierbei im Fokus. Die Messungen ergaben geringe Toleranzen unterhalb der Schätzgenauigkeit und liegen demnach im grünen Bereich. Die Einstellwinkeldifferenz konnte mit einer Genauigkeit von ±0,1 Grad auf +0,3 Grad bestimmt werden, was einem neutralen, für Kunstflug perfekt geeigneten Wert entspricht.

RC-Ausrüstung

Die Wahl der technischen Ausrüstung für die Edge 540 ist stark von ihrem geplanten Einsatzfeld abhängig. Soll "normal" geflogen werden, brauchen die RC-Komponenten nicht unbedingt High-End-Produkte sein. Wer aber an einen Einsatz im 3D-Segment denkt, exakten Kunstflug bevorzugt, gerne schnell unterwegs ist und auch mal die Knüppel schlagartig in die Endpositionen bringt, sollte wegen der großen Ruderflächen bei der Auswahl der Servos deren technische Daten beachten. Möglichst hohes Drehmoment und möglichst geringe Stellzeiten sind unentbehrlich, damit alle Steuerbefehle direkt und exakt am Ruderblatt ankommen und eine hohe Rückstellgenauigkeit gewährleistet ist. Die in der Betriebsanleitung vorgeschlagenen Servos passen bis auf das Seitenruderservo aufgrund ihrer Gehäusemaße nicht in die vorhandenen Ausschnitte. In Flächen und Rumpfheck müsste deutlich Material entfernt werden, womit aber die Festigkeitsreserven der verbleibenden Holzrahmen bedenklich vermindert würden. Um nicht an der ordentlich gebauten Zelle nachbessern zu müssen, waren geeignete Servos der Nano-Klasse auszuwählen, deren Gehäusemaße eine maximale Breite von 12 mm und eine maximale Länge von 25 mm nicht überschreiten durfte. Weiteres Kriterium sollte eine Stellgeschwindigkeit von mindestens 0,1 Sekunde für 40 Grad sowie ein Drehmoment von mindestens 15 Ncm sein. Aufgrund der zu erwartenden, hohen Dauerbelastung durch die großen Ruderblätter erscheint ein Metallgetriebe Pflicht.
Es folgte eine intensive Recherche nach passenden Servos, die auch einige unbekannte Typen in den Fokus rückte. Die Entscheidung fiel letztlich zugunsten der Multiplex-Servos des Typs Nano Pro MG, denn hier stimmt das Verhältnis von Stellkraft und Stellgeschwindigkeit. Konkurrenten mit höherer Stellkraft zeigten eine niedrigere Stellgeschwindigkeit und schieden somit aus.
Für das Seitenruder konnte aufgrund des größeren Servorahmens eine Klasse höher gegriffen werden. Hier wurde ein Tini MG von Multiplex geordert, welches sich ebenfalls durch seine extreme Stellgeschwindigkeit empfiehlt. Gerade für sauberes Kunst- und 3D-Fliegen wird an dem für normales Fliegen oft vernachlässigten Seitenruder dieser Aspekt von Bedeutung.
Als Empfänger kommt der extrem kleine Multiplex-Syntheziser RX-6-Synth light zu Einsatz. Wesentlicher Vorteil dieses Winzlings ist die einfach zu handhabende Umstellung der Empfangsfrequenz, welche durch Betätigung eines versenkten Tasters in Kombination mit bestimmten Knüppelstellungen auf einem bestimmten Kanal erfolgt. Somit ist bei der Edge 540 aufgrund der guten Zugänglichkeit der RC-Komponenten durch die große Rumpföffnung ein unkomplizierter Kanalwechsel am Flugfeld gewährleistet.

Der Antrieb

Die Edge 540 sollte über einen Antrieb verfügen, welcher eine den 3D-Anforderungen entsprechende Vortriebsleistung ermöglicht. So ist auch für großräumigen Kunstflug ausreichend Leistung vorhanden. Aufgrund des zur Aufnahme eines bestimmten Motortyps vorbereiteten Motorträgers mit bereits vorgebohrten Befestigungslöchern sollte der in der Betriebsanleitung empfohlene Motor verwendet werden.
Allerdings liegen dem Baukasten zwei Anleitungen bei. Ein Original in englischer Fassung und eine mehrsprachige Übersetzung, welche auch eine Spalte in Deutsch enthält. Interessanterweise sind die Motor-Empfehlungen in beiden Anleitungen unterschiedlich. In der Überzeugung, mit dem Spitz 30 von BMI das zu Modell und Motorträger passende Triebwerk erwischt zu haben, wurde dieser ausgewählt. Mit einer maximalen Leistungsabgabe von 480 Watt sollte sich kraftvoller Kunstflug ermöglichen lassen.
Zum 3D-Turnen muss ein Modell bei etwa Halbgas vom Propeller getragen werden. Obwohl in der Betriebsanleitung nicht erwähnt, wäre hierfür wahrscheinlich der Spitz 40 mit einer maximalen Leistungsabgabe von 510 Watt die bessere Wahl, zumal dieser Motor deutlich höhere Spitzenströme verkraftet.

Die Endmontage

Wie es sich für ein vollständiges ARF-Set gehört, liegen der Edge 540 von BMI eine Vielzahl Kleinteile bei. Auf den ersten Blick vorbildlich erscheinen die vergrößerten Servohebel aus GFK, welche auf die Servoscheiben aufgeschraubt werden sollen und den Anspruch an qualitativ hochwertige Servos unterstreichen. Die aus gleichem Material gefertigten Ruderhörner passen stramm in die vorgegebenen Führungen der Ruderblätter. Diese werden durch die Scharnierblättchen mit den Flächen verbunden und mit Sekundenkleber fixiert. Während die Verwendung von fünf Blättchen pro Querruder ausreichende Sicherheit bietet, erscheinen dem Autor je zwei der relativ kleinen Scharniere an Höhen und Seitenruderblatt gewagt. Hier wurden breitere Typen eingesetzt.
Die Montage des Motorträgers bereitet durch die perfekte Passung der lasergeschnittenen Führungselemente keine Probleme. Allerdings wurden die für die Verstärkung der Klebestellen vorgesehenen Balsa-Dreikantleisten durch längere und dickere Exemplare aus dem eigenen Fundus ersetzt, um dem Motorspant eine höhere Stabilität zu verleihen. Durch die Verwendung des vorgeschlagenen Spitz-30-Motors sind ansonsten keine weiteren Nacharbeiten für die Motorbefestigung erforderlich. Der sich durch die fertigen Bauteile ergebende Motorzug und -sturz sollte sich bei den späteren Testflügen als absolut passend erweisen.
Für den Einbau der Leitwerke ist vor allem in Bezug auf eine exakte Ausrichtung hinreichend Zeit einzuplanen. Hier machen sich die Vorarbeiten für die Bauteilvermessung bezahlt, da so die Achslagen schon definiert sind. Die Montage der relativ großen Höhenruderblätter erfordert ebenfalls viel Feinjustage, da die Verbindung über einen Stahldraht erfolgt und die Blätter nach der Verklebung nicht gegeneinander verwunden sein dürfen. Mit dem Einbau des riesigen Seitenruderblattes in Verbindung mit dem Spornrad wird das Heck komplettiert. Der Einbau der RC-Anlage und das Ablängen der Gestänge werden aufgrund des mitgelieferten Zubehörs zum Kinderspiel.
Überraschenderweise ergaben sich während der Montage immer wieder kleinere Schwierigkeiten, welche die auf zwei Abende taxierte Bauphase auf gut sieben bis acht Stunden verlängerte. Es mussten die Gewinde zweier Einschlagmuttern nachgeschnitten, fehlende oder nicht passende Stellringe ersetzt oder Schrauben passend abgelängt werden. Das sorgt für leichte Abstriche in der Kleinteile-Beurteilung.
Da die Edge 540 aber den fortgeschrittenen Modellpiloten anspricht, dürften die meisten Teile und erforderliches Werkzeug im Bastelraum vorhanden sein. Leider haben ARF-Modelle den Nachteil, dass erforderliche Nacharbeiten oft nur unter erschwerten Bedingungen möglich sind. Für das Nachschneiden des Gewindeganges einer in Nähe der Rumpfseitenwand sitzenden Einschlagmutter für die Befestigung des Hauptfahrwerks waren Fingerspitzengefühl und Erfindungsgeist gefragt, da der filigran aufgebaute Rumpf keine grobe Behandlung zulässt.

Check

Befolgt man die recht ausführliche Bauanleitung, gelingt der Aufbau des Modells fehlerfrei. Der Hinweis auf die vor dem ersten Flug üblichen Kontrollen und die Überprüfung der Ruderwege dürfte für die Zielgruppe der Edge 540 überflüssig sein. Für die Umschaltung zwischen Kunstflug- und 3D-Konfiguration wird ein moderner Computer-Sender erforderlich, der neben der Möglichkeit der Flugphasenumschaltung auch Features wie Steuerwegumschaltung (Dual Rate) und Exponentialfunktionen bereitstellt. Um bei individuell empfundener Überreaktion des Modells auf eine sanftere Gangart umschalten zu können, sollten die angegebenen Werte einzeln per Schalter auf 70% reduzierbar sein. Die 3D-Werte dürfen auf keinen Fall für den Erstflug gewählt werden!
Beim Einstellen der Ruderausschläge offenbarten sich Probleme mit den im Bausatz enthaltenen Anlenkungselementen. Für den Geschmack des Autors war das Ganze nicht leichtgängig und zuverlässig genug, so dass letztlich klassische Ruderhebel mit Gabel- und Kugelköpfen sowie Stoppmuttern montiert wurden. Zufälligerweise ergaben sich so die von BMI vorgeschlagenen 3D-Ruderausschläge, ohne die Servowege reduzieren zu müssen. Ein wichtiger Punkt für die optimale Ausnutzung der Stellgenauigkeit der Servos.



In der Luft

Durch die ausgiebige Vorbereitungsphase mit der exakten Vermessung des Modells konnte der Erstflug völlig gelassen angegangen werden. Die Gewichtsdifferenz in den Flächenhälften wurde mit entsprechendem Trimmblei ausgeglichen und der Schwerpunkt mit dem Akku auf den angegebenen Wert eingestellt. Das Abfluggewicht des komplett aufgerüsteten Modells liegt mit einem dreizelligen 3200mAh-Lipo-Akku, der allein 290 Gramm auf die Waage bringt, bei 1420 Gramm. Hier könnten durch Einsatz eines kleineren Akkus mit weniger Kapazität noch 80 bis 120 Gramm eingespart werden, womit das untere Gewichtslimit des Testmodells bei 1300 Gramm liegen würde.
Erwartungsgemäß hob die Edge 540 perfekt ab und zog ohne jegliche Korrekturen in flachem Steigwinkel in den Himmel. Die für die Kunstflug-Konfiguration vorgeschlagenen Ruderausschläge erscheinen passend, wobei die Einschätzung der Ruderwirkung sehr subjektiv zu werten ist. Ein voller Höhenruderausschlag führte zum Ausbrechen des Modells, was aus Sicht des Autors bei sauber eingestellten Kunstflugmodellen nicht passieren sollte. Eine Reduzierung des Servowegs über die Steuerwegumschaltung sorgte hier für ein neutrales Flugverhalten. Die Rollrate stimmt perfekt und auch die Seitenruderwirkung wird als passend empfunden.
Es folgte eine Auswahl bestimmter Kunstflugfiguren, welche vieles über die Qualität der Modell-Grundeinstellung verraten. Hierbei zeigten sich die perfekten Eigenschaften der Edge 540 von BMI, denn es waren zumeist nur windbedingte Steuerkorrekturen erforderlich. Die Edge fliegt wie auf Schienen, verhält sich in jeder Flugphase neutral und ist dank der exakt arbeitenden, starken Servos extrem steuerfolgsam. Die angegebene Schwerpunktlage passt optimal für den Erstflug und kann im Folgenden den individuellen Anforderungen des Piloten durch Verändern der Akkuposition leicht angepasst werden. Das niedrige Gewicht ermöglicht eine geringe Minimalgeschwindigkeit, wodurch 3-Punkt-Landungen problemlos gelingen. Das hohe Fahrwerk in Verbindung mit den relativ kleinen Rädern und den Radschuhen erfordert aber eine kurz gemähte Rasenpiste, sonst muss schon mal ein Kopfstand hingenommen werden.
Für den Kunstflugeinsatz wurde ein Propeller von 12 Zoll Durchmesser verwendet. Bei einer Steigung von 6 Zoll ergeben sich unter Volllast Ströme von ungefähr 27 Ampere. Die Antriebsleistung bietet kraftvollen Durchzug in allen gängigen Figuren und die Flugzeit kann mit dem verwendeten Akku locker auf über 10 Minuten ausgedehnt werden.
Für 3D-Akrobatik muss ein leichterer Akku und mindestens ein 13 Zoll Propeller her. Dadurch würde aber die Dauerbelastungsgrenze des Spitz 30 überschritten. Hier bietet der Spitz 40 mehr Sicherheitsreserven. So ausgerüstet, könnten auch 3D-Freaks ihrer Leidenschaft hemmungslos nachgehen.

Alltagstauglichkeit

Der Aufbau der Edge 540 mit filigranen Leisten und Spanten zeigt deutlich, dass sie für den fortgeschrittenen Modellpiloten konstruiert wurde, denn ein derart auf Leichtbau optimiertes Modell verzeiht keine Fehler. Während in der Luft die Festigkeitsgrenzen kaum zu erreichen sind, kann die Zellstruktur an stark beanspruchten Stellen wie der Fahrwerksaufnahme schon mal Blessuren davontragen, wenn eine Landung total misslingt. Hier wurde im Vorfeld durch eine Verstärkungsleiste zwischen den Fahrwerksspanten vorgebeugt. Der dünne Motorspant wird durch den langen Hebelarm des Motorträgers bei Bodenberührung der Luftschraube stark belastet. In diesem Bereich wurde durch zusätzliche Balsaleisten die Ableitung der entstehenden Kräfte auf eine größere Fläche bewirkt. Das geringe Mehrgewicht steigert die Robustheit der Edge 540 im Alltagsbetrieb und beschert für eine lange Zeit ungetrübten Flugspaß ohne Einschränkungen.

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