|
Experimental-Motorsegler Betty
|
Experimentalflugmodelle können entweder ihren
Erstflug nicht überstehen oder aber jahrelang
zum Experimentieren einladen. Die Betty wurde
bereits 1983 gebaut und seinerzeit exakt an den
FMT-Bauplan angelehnt.
Obwohl das Modell von Anfang
an erstaunlich gut flog zeigten sich doch
einige Schwächen. Das mit einem 3,25-ccm-Motor perfekt motorisierte Motorsegler taugt mit seinen 2,8 kg Fluggewicht nicht für ausgedehnte Segelflüge und reagiert nur
mit Seiten- und Höhenruder gesteuert einfach zu träge. Die Nachrüstung von Querrudern sowie das Zurückverlegen des Seitenruders waren die ersten Modifikationen zur Verbesserung der Flugeigenschaften.
|
|
Der Einbau eines OS-Wankel-Motors sorgte für einen Leistungssprung und führte zur Nachrüstung von Wölbklappen. Allerdings traten bei den jetzt erreichbaren Geschwindigkeiten die Festigkeitsgrenzen der Zelle in Erscheinung. Am Limit geflogen macht die Betty aber richtig Spaß!
Leider haben die sehr heißen und agressiven Abgasrückstände des Wankels der Oberfläche deutlich zugesetzt.
So hat nach etlichen Einsätzen die Optik ein wenig gelitten, der
Flugspaß aber nicht. Durch modernste Fernsteuertechnik
können nun alle Ruder und Klappen munter miteinander
gemischt werden, wodurch die etwas knappe Höhenruderwirkung kurz vor dem Aufsetzen
unterstützt werden kann. Dem allgemeinen Trend folgend wurde 2001 ein erster Versuch zur
Umrüstung auf Elektroantrieb unternommen. Zunächst sollte ein Speed 700 BB
an 9 NC-Zellen getestet werden. Das Modell hob auf der Interex 2001 zwar von der
Hartpiste ab, beschleunigte dann aber nicht ausreichend, so
dass der Startversuch sicherheitshalber abgebrochen wurde.
Nicht genügend Power!
Für den nächsten Versuch musste sich erst die Antriebstechnologie ein wenig weiterentwickeln.
Mit einem entsprechend leistungsstarken Aussenläufer und Lipo-Zellen konnte 2007 eine
sinnvolle Elektrifizierung bei moderater finanzieller Investition vorgenommen werden. Als Motor wurde ein Aussenläufer der
680-Watt-Klasse (C 35-48) gewählt, der an 3 bis 5 Lipo-Zellen betrieben werden kann. Da die Betty
eher nach Kraft als nach hoher Drehzahl verlangt wurde eine 14*7" Klappluftschraube montiert
und ein 3s/4200mAh-Lipo eingesetzt. So motorisiert lässt sich der Motorsegler arttypisch durch die Luft bewegen.
Das Startgewicht beträgt exakt 3 kg, womit der Motor gut fertig wird und bei ca. 38 Ampere
unter Volllast Bodenstart ermöglicht sowie akzeptable Steigflüge zulässt.
Der exotische Flair der inzwischen über 30 Jahre alten Betty besteht nach wie vor. Eine tolle Konstruktion!
|
|
zum Seitenanfang
|
|