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Kunstflugmodell JOY FLY
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Mit dem
"JOY FLY"
wurde ein exzellent fliegender
Kunstflug-Trainer konzipiert, der als
Bauplan MT 937 in FMT 8/86 veröffentlicht wurde.
Das Modell tauchte in den 90ern öfter als Nachbau auf,
wobei von den Piloten ein durchweg positives Echo
zu verzeichnen war.
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Technische
Daten zu MT-937:
Spannweite: 1560 mm , Rumpflänge: 1283 mm
Profil: sym. 12,7% , EWD: 0,5-1°
Fluggewicht: ca. 2,8 kg , Motorsturz: 1,5°
Motor: 10 ccm Zweitakt oder 12 - 15 ccm Viertakt
RC-Funktionen:
Höhen-/Seiten-/Querruder/ Motordrossel
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Bauplanbeschreibung aus FMT 8/86, Seite 18-21
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Der Grund für die Konstruktion des
"JOY FLY" war eigentlich ein
10-ccm-Zweitaktmotor, der schon lange im
Schrank lag und nun endlich eingesetzt
werden sollte. Da sich im Keller auch noch
genügend Holz und Styropor befand, ging
kein Weg mehr an einer Eigenkonstruktion
vorbei und so entstand nach einiger Zeit
ein Flugzeug, welches meine Erwartungen
bei weitem übertraf. Der "JOY
FLY" fliegt wirklich hervorragend,
ist schnell und wendig und macht bei
entsprechender Motorisierung alles mit,
was ihm sein Pilot am Sender befiehlt.
Aufgrund der recht stabilen Bauweise
verzeiht er auch mal eine härtere
Landung, weshalb der "JOY FLY"
auch bei schlechterem Wetter und bockigem
Wind ohne Bedenken geflogen werden kann. Wer nun
aufgrund dieser Kurzbeschreibung und der
Fotos Spaß am "JOY FLY"
bekommen hat und zudem schon einige
Erfahrung im Bauen und Fliegen hat, dem
soll die folgende Bauanleitung die
Bauweise des Modells erläutern. Da jeder
Modellflieger für alles so seine eigenen
Methoden hat, möchte ich mir eine allzu
ausführliche Beschreibung sparen und
gewissermaßen nur den Bauplan erläutern
sowie einige Hinweise geben.
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Der FlügelDa bei mir der
Flügel immer als erstes fertiggestellt
wird, möchte ich auch mit ihm die
Baubeschreibung beginnen. Zuerst werden
die Musterrippen aus Aluminium oder
besser noch aus Pertinax hergestellt.
Schon hier muß sauber gearbeitet werden,
da kleine Unebenheiten auf den Kanten zu
unschönen Riefen im Kern führen
können. Nachdem die Styroporkerne fertig
ausgeschnitten sind, muß man sich
entscheiden, auf welche Weise die
Querruder angelenkt werden sollen. Ich
bin beim "JOY FLY" von der
konventionellen Anlenkung abgewichen und
lenke die Querruder von einem liegend in
der Fläche montierten Linearservo über
Seilzüge an. Die Bowdenzugrohre müssen
natürlich vor dem Beplanken verlegt
werden, wobei die im Bauplan angegebene
Lage zu empfehlen ist.
Selbstverständlich können die Querruder
auch auf andere Weisen angelenkt werden.
Nach dem Beplanken werden die Flächen
mit einer V-Form von 1 Grad auf der
Oberseite liegend zusammengeleimt.
Wer die Möglichkeit hat, sollte die
Fläche jedoch in einem Stück beplanken,
da dies aufgrund der geringen Profildicke
und der je nach Motorisierung relativ
hohen Geschwindigkeit für die Festigkeit
des Flügels von Vorteil ist. Weiterhin
kann man die auf jeden Fall erforderliche
GFK-Verstärkung direkt auf das Styropor
aufbringen und braucht nicht auf der
Balsaoberfläche mit Epoxyd
herumzuschmieren. Nun werden die
Querruder nach Plan ausgeschnitten und
verkastet, die Austrittsstellen der
Bowdenzugrohre freigelegt und die
Randbögen sowie die Nasenleisten
angeklebt und die ganze Fläche sauber
verschliffen. Dabei sollte man darauf
achten, daß die Nasenleisten sorgfältig
und auf beiden Seiten gleich gerundet
werden, um spätere Überraschungen beim
Fliegen zu vermeiden. Der
Flächenbefestigungsdübel sowie die
Löcher für die 6 mm Nylonschrauben
werden erst später, während der
Fertigstellung des Rumpfes, angebracht.
Das Höhenleitwerk wird ebenso wie der
Flügel aus balsabeplanktem Styropor mit
Hilfe der äußeren Musterrippen des
Flügels 2 und der Musterrippe 8
hergestellt. Es hat 0 Grad V-Form und
sollte auch in einem Stück beplankt
werden. Zum Schneiden des Seitenleitwerks
werden die Musterrippen 13 und 14
verwendet. Es hat kein Profil und kann
daher einfach beplankt werden. Mit dem
Verschleifen sollte man noch warten, bis
es auf dem Rumpf angebracht wird, da so
ein schöner Übergang zum Rumpfrücken
entsteht. Wenn nun der Flügel und das
Höhenleitwerk sauber verschliffen sind,
kann mit dem Bau des Rumpfes begonnen
werden.
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Der RumpfZuerst werden die
Seitenteile 20 ausgeschnitten, wobei
unbedingt beachtet werden muß, daß die
Rumpfseitenwände im vorderen Rumpfteil
nicht senkrecht auf dem Rumpfboden
stehen, weshalb die im Plan aus der
Rumpfseitenansicht hervorgehenden Maße
nicht für das Ausschneiden der
Seitenwände genommen werden dürfen.
Hier muß mit entsprechendem, aus den
Schnitten B-B und C-C hervorgehendem
Übermaß gearbeitet werden! Nun werden
auf die Seitenteile die Leisten 22, 23
und 24 sowie die Sperrholzverstärkung 21
aufgebracht, bevor sie mit den Spanten 25
und 26 verbunden werden. Gleichzeitig
wird das Ganze auf den Rumpfboden
ausgesetzt und genau ausgerichtet. Nach
dem Antrocknen sollten die Klebstellen
sofort mit kleinen Dreikantleisten (3O)
gesichert werden, damit beim Einsetzen
des Motorspantes nichts reißen kann. Der
Motorspant wird am besten aus zwei Teilen
hergestellt. Der obere Teil besteht aus
l0 mm Sperrholz, an den unten ein maximal
l0 mm breiter Streifen Balsa geleimt
wird, was das Verschleifen der
Rumpfunterseite
sehr erleichtert. Nachdem nämlich alle
Klebstellen gut durchgetrocknet sind und
die Rumpfseitenwände auch im hinteren
Rumpfbereich auf den Rumpfboden geklebt
wurden, müssen die Seitenteile im
vorderen Rumpfbereich oben und unten so
verschliffen werden, daß der Rumpfboden
überall plan aufliegt und sich so eine
sichere Verbindung herstellen läßt.
Gerade im vorderen Rumpfbereich müssen
die Verbindungsstellen mit kleinen
Stücken Dreikantleisten gesichert
werden, wobei ich empfehle, in den
Tankraum noch eine Lage starkes
Glasgewebe einzulegen! Nachdem auch noch
die Flächenauflage sowie die Auflage
für den Tankdeckel nachgeschliffen
wurde, kann mit dem Bau des Rumpfrückens
begonnen werden. [Zur Veranschaulichung
der Herstellungsweise soll die
nebenstehende Skizze dienen]. Nach dem
gleichen Prinzip stellt man auch den
Tankdeckel her, wobei als
Schneideschablonen der obere Teil von
Spant 25 und von Spant 28(hier2mm
abrechnen!) dienen. Nach dem Einbau der
Bowdenzüge für die Ruder sowie eines
Bowdenzugrohres für die Empfangsantenne
kann der Rumpfrücken aufgeklebt werden.
Nun kann man schon mehr von der Form des
Rumpfes erkennen und sich Gedanken über
die Kabinenhaube machen.
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Herstellung einer Klarsicht-KabinenhaubeDer Rohling wird
aus einem grob zugeschnittenen Balsaklotz
hergestellt und wie im FMT Bauplanheft
85/86 auf Seite 51 beschrieben, die Haube
hergestellt. Wer sich noch nie an den
Eigenbau einer Klarsichthaube herangewagt
hat, dem kann ich nur empfehlen, es
unbedingt einmal zu versuchen. Es ist
wirklich recht einfach und nach ein paar
Versuchen wird man eine hervorragende
Haube in den Händen halten!
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Herstellung einer GFK-MotorhaubeAuch der Selbstbau
der Motorhauben stellt für viele
Modellflieger eine Schwierigkeit dar,
obwohl auch dieses Problem recht einfach
zu lösen ist (vorausgesetzt, man legt
nicht gerade Wert auf eine spiegelglatte
Oberfläche). Um ohne große Mühe und
Investitionen an eine recht gute Haube zu
kommen, wird einfach ein grob
zugeschnittener Styroporklotz mit
doppelseitigem Klebeband am Motorspant
fixiert, vorn die Frontansicht
aufgezeichnet und mit dem Schleifen
begonnen, bis er die gewünschte
Haubenform angenommen hat. Dann wird er
wieder vom Rumpf gelöst und um ca.2 cm
verlängert, damit die spätere Haube
über den Motorspant ragt. Nun streicht
man den Klotz mit Epoxyd ein und legt ein
bis zwei Schichten Glasmatte (min.
160g/m²) auf. Nach dem Durchtrocknen
kann das Styropor herausgekratzt oder
herausgeätzt werden. Sollte die Haube
nun nicht stabil genug sein, so kann sie
von innen noch mit einigen Streifen
Glasgewebe verstärkt werden, bevor sie
von außen verspachtelt wird.
Nach dem Verschleifen ist die Haube kaum
noch von einer Haube aus einer
Negativform zu unterscheiden!
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Die EndmontageDoch nun wieder
zurück zum Rumpf: Da nun alle Teile
fertig sind, kann man an den Zusammenbau
gehen. Zuerst wird einmal der Tankdeckel
so angebracht, daß er bei Bedarf
abgenommen werden kann. Bei meinem Modell
wird er vorn von der Motorhaube gehalten
und ist hinten mit einem
Kabinenhaubenverschluß gesichert. Nun
werden die Flügel und das Leitwerk
winklig zum Rumpf angebracht. Hierzu wird
zuerst das Höhenleitwerk sorgfältig auf
den Rumpf geleimt. Nachdem die
Klebstellen gut durchgetrocknet sind,
kann der Flügel angepaßt werden. Ich
arretiere ihn vorne mit einem 10mm
Buchenrundstab und hinten mit 2
Nylonschrauben. Hierzu wird zuerst das
Teil 39 in den Rumpf eingeleimt und nun
der Flügel genau ausgerichtet und
provisorisch befestigt. Nun kann durch
das Loch in Spant 25 in den Flügel
gebohrt und der Buchenrundstab eingesetzt
werden. Jetzt werden die beiden Löcher
für die Nylonschrauben gebohrt und der
Flügel wieder abgenommen.
Nach dem Festkleben des Buchendübels im
Flügel sowie der Montage der
Einschlagmuttern in Teil 39 kann der
Flügel wieder angebracht und das
Seitenleitwerk montiert werden, wozu der
Kern entsprechend dem Profil des
Höhenleitwerks nachgearbeitet werden
muß. Nun braucht nur noch die
Kabinenhaube an Flügel und Rumpf
angepaßt werden. Diese Arbeit erfordert
einiges an Geduld und Sorgfalt, um eine
genaue Passung zu erhalten. Nachdem die
Haube passend zurechtgeschnitten wurde,
muß man sich Gedanken über deren
Befestigung machen. Ich bin zu dem
Ergebnis gekommen, daß eine Befestigung
mit 2 Druckknöpfen an den im Plan
eingezeichneten Stellen die wohl beste
Lösung darstellt. Nun muß nur noch das
Fahrwerk angebracht werden, wobei
unbedingt die im Plan angegebene Position
eingehalten werden sollte, da das Modell
so bei Start und Landung absolut
unkritisch ist und nicht dazu neigt, bei
jeder Gelegenheit auf die Nase zu gehen.
Das saubere Verschleifen beendet den
Rohbau.
Zum Finish
sage ich am besten gar nichts, da jeder,
der dieses Modell baut schon reichlich
Erfahrung und sein eigenes
"bestes" Rezept haben dürfte.
Das Fliegen stellt bei einem ordentlich
gebauten Modell absolut kein Problem dar.
Der Schwerpunkt liegt an der im Plan
eingezeichneten Stelle und kann
geringfügig verschoben werden, da sich
bei dem "JOY FLY" kleine
Schwerpunktveränderungen kaum bemerkbar
machen. Bei entsprechender Motorisierung
hebt das Modell schon nach kurzer
Rollstrecke ab und hat genügend Dampf
für alle Figuren. Auch in
Punkto Geschwindigkeit kann der "JOY
FLY" gut mithalten, weshalb ich ihn
wirklich nur den erfahrenen
Alltagsfliegern empfehlen möchte. Die
können sich nämlich nach Lust und Laune
mit ihm austoben.
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