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Elektro-Helikopter Jet Ranger und Lockheed 286h mit LOGO30-Mechanik
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Mit dem Logo 30 stand Anfang der 90er Jahre erstmals ein qulitativ
hochwertiger und gut fliegender Elektro-Hubschrauber der 60er-Klasse zur
Verfügung. Der Aufbau entspricht zwar nicht mehr dem heute üblichen Standard, da
alle Chassis-Teile aus Kunststoff anstatt aus Carbon oder Alu bestehen, dennoch braucht
sich der Logo 30 qualitativ nicht zu verstecken. Aufgrund seiner Größe und den
gutmütigen Flugeigenschaften, gepaart mit einem günstigen (Gebraucht-)Preis eignet er sich
hervorragend für den Ein- bzw. Umsteiger.
Im Rahmen des Flugtrainings müssen Mechanik und Zelle auch mal einen rauheren
Umgang hinnehmen, was nie zu Problemen geführt hat. Das Modell konnte dermaßen
überzeugen, dass mittlerweile zwei Exemplare mit Karosserie im Hangar stehen.
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Qualitätskriterien
Abgesehen von einigen unbedeutenden Schwachstellen dominieren die
qualitativ hochwertige Technik und eine durchdachte Konstruktion mit ausreichend dimensionierten Kugellagern an den entscheidenden Stellen.
Dennoch sollte zur Entlastung des Hauptgetriebes der Rotor vor dem
Hochfahren des Antriebs von Hand in Rotation versetzt werden. Das schont
die Lager und Ritzel, die beim Anlaufen des starken Antriebs einen kräftigen Ruck
aushalten müssen.
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Motorisierung
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Während sich in der Trainer-Version (mittlerweile Jet Ranger) ein Standard-Bürsten-Antrieb ULTRA 2000/7H mit Schulze Drehzahlsteller befindet,
kommt in der anderen Logo-Mechanik ein bürstenloser Motor (zuerst Newtor 2710, jetzt KBM 39-4) mit Drehzahlregler zum Einsatz.
Der Leistungsunterschied ist spürbar, hängt aber in erster Linie von der Leistungsfähigkeit der verwendeten Akkus ab. Der bürstenlose Antrieb hält
die Rotordrehzahl über die Reglerelektronik nahezu konstant, während der Ultra 2000/7H etwas weniger Leistung hat, bei hohen Pitchwerten spürbar an Drehzahl verliert und
einen hohen Verschleiß an Kollektor und Kohlen aufweist.
Mit Kunstflug sind alle Antriebe und auch die Mechanik deutlich überfordert, da die Drehzahl bei großen
Pitch-Werten hörbar einbricht. Für Scale-Rundflüge stellt die Technik der 1990er Jahre jedoch genau die richtige Leistung bereit.
Energielieferanten
Der Logo 30 wurde zu einem Zeitpunkt konstruiert, als auf dem Markt nur Nickel-Cadmium-Zellen (NC)
mit einer Kapazität von 1200-1300 mAh verfügbar waren. Demzufolge ist das gesamte Antriebskonzept
(Motor, Getriebe, Akkuzahl) für dieses Energiereservoir ausgelegt.
Mittlerweile haben Lipos das Akkuproblem vergangener Zeiten gelöst. Mit 10s-Bestückung ergeben sich lange Flugzeiten und auch die versicherungstechnisch bedeutsame 5.kg-Grenze wird nicht mehr überschritten.
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Zellentyp |
Gewicht |
Flugzeit |
Anmerkung |
Sanyo NC 1700 SCR |
über 5 kg |
ca. 7 min. |
robuste, qualitativ gute Zelle, hohe Ladekapazitäten möglich |
Sanyo 1700 CP |
unter 5 kg |
ca. 7 min. |
optimale Zelle der NC-Klasse, 4/5 Bauhöhe, übersteht 1 Saison problemlos |
Sanyo 3300 NiMH |
über 5 kg |
ca. 13 min. |
sehr empfindlich, verträgt keine hohen Ladeströme, war nach 1/2 Saison unbrauchbar! |
LiPo 4400 9S2P |
unter 5 kg |
min. 15 min. m. KBM39-4 |
6 Blöcke 3s2200 in paarweiser Parallelschaltung |
LiPo 3700 10s |
unter 5 kg |
über 13 min. m. Ultra2000 |
4s + 3s + 3s in Reihe (Jet Ranger) |
aktuell LiPo 9s-4500 |
deutlich unter 5 kg |
über 15 min. |
3 x 3s in Reihe (Jet Ranger und Lockheed 286 h)
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Bei normaler Flugweise werden im Durchschnitt 13-16 Ampere aus den Akkus gezogen, was sich bei den Peak-Werten kurzzeitig maximal verdoppelt.
Die Rotordrehzahl liegt bei 1350 RpM (Ultra-Motor) bis 1450 RpM (Newtor-Motor). Der zurzeit eingesetzte Kontronik KBM 39-04
wurde eingebaut, da der Newtor zeitweilige Kurzaussetzer während des Flugs zeigte, was die Mechanik enorm hoch belastet und zudem immer für eine
Schrecksekunde sorgte. Allerdings hätte auf den Motortausch verzichtet werden können, da sich das Problems völlig unerwartet durch Einsatz der 2,4-Ghz-Technologie erledigt hat.
Interessanterweise bereitet der Schulze-Regler am Ultra-2000 bei Anschluss an 2,4-Ghz-MPX-Empfängern Probleme, so dass der Jet Ranger als echter Heli-Oldie nur mit 35 Mhz betrieben werden kann.
Rückblickend erscheint der Newtor die kraftvollste Antriebsvariante für den Logo 30, wobei ein Rückbau wegen des hohen Aufwands vorerst nicht geplant ist.
Karosserie
Die Integration der Logo30-Mechanik in eine Karosserie rundet den positiven Gesamteindruck ab. Bei Verwendung des von Mikado speziell konzipierten Jet-Rangers müssen nur wenige Anpassungen vorgenommen werden. Soll ein etwas ausgefallenerer Heli entstehen, muss deutlich mehr Arbeit investiert werden. Die Lockheed 286h von Graupner war ursprünglich für eine Verbrenner-Heim-Mechanik ausgelegt, eignet sich aber dennoch hervorragend, da die Mechaniken viele Gemeinsamkeiten aufweisen.
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