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Wiederbelebung eines Oldtimers - Ein Dekorationsstück lernt wieder fliegen

MIG 21

Die MIG 21 nach ihrem 2. Flug, der noch ohne Starthilfsrakete erfolgte

 

Die MIG 21 ist ein Uralt-Modell, das jahrelang als Dekorationsstück in fremden Räumlichkeiten diente. Aber dafür erscheint dieser Oldie viel zu schade, so dass eine Wiederbelebung initiiert wurde. Doch vor dem ersten Testflug stand die Überwindung einiger technischer Schwierigkeiten im Raum.
Als Motorisierung wurde ein 10-ccm-2-Takter mit Heckauslass montiert, da so die Schalldämpfer-Anlage in den Rumpf integriert werden konnte. So wird die Verwendung eines normalen Kolbenmotors nicht zum Stilbruch, da sich bei der MIG im Zentrum des vorderen Lufteinlasses ein spinnerähnlicher Kegel befand und kein Schalldämpfer die Optik stört. Leider zeigte der erste Testlauf, dass der in das Rumpfheck verlegte Auslass zu viel Leistung kostet. Kurzerhand wurden die Abgase vom Resorohr direkt durch die Rumpfseitenwand nach aussen geleitet.

Ein weiteres Problem war die bereits verpfuschte Anlenkung der Höhenruder an dem stark gepfeilten Höhenleitwerk. Nach vielen Versuchen wurde endlich ein geeignetes Konzept gefunden, so dass eine erste Flugerprobung erfolgen konnte. Das Modell weist die für Jets üblichen Startprobleme auf und konnnte nur mit Mühe zum Abheben bewegt werden. Das Flugverhalten ist Jet-typisch, das Flugbild überzeugend. Der Motor kommt gut mit dem 4,7 kg schweren Modell zurecht und die Fluggeschwindigkeit bewegt sich in einem passenden Rahmen. Allerdings mag die MIG weder zu wenig Speed noch zu viel und will in jedem Fall großräumig geflogen werden. Die Landung gestaltet sich aufgrund des Delta-Flügels und des Dreibein-Fahrwerks erstaunlich unproblematisch.
Ob dem Modell noch eine Grundüberholung mit Einbau eines Einziehfahrwerks sowie ein neues Finish spendiert wird, steht noch nicht endgültig fest. Hierzu muss erst eine Verbesserung der nicht perfekten Flugeigenschaften erreicht worden sein.

Starthilfsrakete

Ein erster Schritt zur Entschärfung der Startproblematik wurde durch den Einsatz eines Raketenmotors erreicht. Dieser liefert während einer Brenndauer von ca. 3 Sek. einen Gesamtschub von ca. 20 N und ist im oberen Rohr des Hecks direkt unterhalb des Seitenruders untergebracht. Die Zündung erfolgt elektrisch während der Anrollphase sobald die Rollgeschwindigkeit ihr Maximum erreicht hat. Neben dem benötigten Zusatzschub für einen sicheren Start sorgt der Raketentreibsatz durch die antriebstypischen optischen (Rauchfahne) und akustischen (Zischen und Knall) Effekte für Aufsehen.
weitere Bilder der MIG 21 im Web-Album von MMB-Airtouch
Das Manuskript über das Thema der Starthilfsraketen wurde im Modell-Aviator, Heft 5/2008 und auf der alten Verlagsseite parallel auch im Internet veröffentlicht!