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3,5 ccm Viertaktmotor HP 21 VT
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Anfang der 80er Jahre wurden die ersten Viertaktmotoren im Handel
angeboten. Dabei wurde von Anfang an eine Steuerung mit Ventilen
realisiert, wobei die Verbindung mit der Kurbelwelle mittels einer
Nockenwelle und die Betätigung der Ventile mittels Stößelstangen erfolgte.
Diese Variante findet bei fast allen heute im Handel befindlichen
Viertaktmotoren Verwendung. Die Steuerung kann jedoch auch anders
realisiert werden. Webra bot zeitweise Viertaktmotoren mit Zahnriemen an,
welcher die Kurbelwelle mit einer im Zylinderkopf parallel zur Kurbelwelle
rotierenden Welle verband, die wiederum die Steuerung bewerkstelligte.
Eine noch andere Lösung wurde bei den Viertaktmotoren von der
österreichischen Firma Hirtenberger umgesetzt:
Die Steuerung über einen Drehschieber, der über eine feste Welle von der
Kurbelwelle angetrieben wird.
Durch die
ungewöhnliche Bauform bedingt treten einige Probleme auf. Die Lagerung der
im Zylinderkopf laufenden Wellen erfolgt in normalen Lagern, die Lagerung des
steuernden Teils gegen den Zylinderkopfdeckel erfolgt mit einem lose
eingelegten Nadellager, welches nach jedem Einsatz mit Ballistol geschmiert werden
sollte. Daher sind Verschleißerscheinungen bei allen rotierenden Teilen nicht zu
verkennen. Insbesondere das Inlet des Kolbenbolzens, welches einen Kontakt des Bolzens mit
der Lauffläche vermeiden soll, verschleißt mit der Zeit total.
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verschilssenes Kolbenbolzen-Inlet
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nachgearbeitetes Steuerelement, das besser vorsorglich bearbeitet wird
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Tip
Ein Problem des hier beschriebenen Motors stellte die die Verbindung zwischen dem Steuerzahnrad und Steuerröhrchen dar.
Dadurch war der Motor einige Zeit nicht einsatzbereit.
Da das Konzept bereits Anfang der 90er Jahre nach Amerika verkauft wurde ist die
Ersatzteilbeschaffung nicht ganz einfach. Von Hirtenberger wurde jedoch
eine URL (s. Linksammlung "H") weitergegeben, unter der sowohl die Motoren als auch Ersatzteile
geordert werden können.
Um dem Problem vorzubeugen sollte daher in den Drehschieber ein Bolzen
eingebracht werden, der das Steuerzahnrad mit dem Steuerzylinder sicher verbindet.
Hierzu sollte ein 1,5mm-Loch genau in die Kante gebohrt werden. Da das Metall
des Zahnrades deutlich härter als das Messing des Steuerzylinders ist muss
beim Bohren darauf geachtet werden, dass der Bohrer nicht wegläuft. In das
Loch, welches nicht durchgebohrt werden sollte, wird ein
2-mm-Gewinde geschnitten. Eine-2-mm Schraube wird bis zum Anschlag eingedreht, abgebrochen und bündig
abgefeilt.
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